Mittwoch, 4. Mai 2011

Call to Arschloch...

4.1 barchte der WoW-Community Call to Arms in die Dungeonfinder.
CtA ist Blizzards neue Wunderwaffe gegen Tank- und (wenn auch in geringerem Ausmass) Healermangel.
Für die, welche das Prinzip nicht kennen sei es an dieser Stelle nochmal erklärt:
Im Dungeonfinder befinden sich genug Leute um mehrere Gruppen zu Bilden.
Wenn es unter ihnen zu diesem Zeitpunkt aber nicht genug Tanks oder Heiler hat um diese Gruppe auch tatsächlich zu erstellen, belohnt der DF jeden der sich als eben solche Rolle zur Verfügung stellt mit einer Tasche (zusätzlich zur normalen Belohnung).
Diese Tasche kann 3 verschiedene Arten von Zusatzbelohnungen enthalten:
- Pets & Mounts
- Edelsteine (Rar only)
- Pots, Elixiere & Flasks
Zusätzlich enthält jeder Beutel eine zufällige Menge an Gold.
Das ist von der Idee her sehr reizvoll aber bringt natürlich auch Probleme mit sich, die ich anhand eigener Beobachtungen aufzeigen möchte.

Nehmen wir Dorschbert, den DK. Seine Mainskillung ist höchstwahrscheinlich DD und als Tank versucht er sich selten in Instanzen. Durch die CtA-Belohnung sieht er sich nun extrinsich motiviert, auch mal in Blutpräsenz zu gehen und ein paar Hits einzustecken.
Dorschbert trifft nun auf eine Standard-Randomgruppe.
Diese ist zusammengesetzt aus 3 unterdurchschnittlichen Spielern und 1 der schon ganz passabel vielleicht sogar gut ist. Um jetzt überhaupt eine Chance zu haben ohne diverse Wipes eine Instanz zu Absolvieren, muss der gute Spieler unbedingt der Heiler sein. Dorschbert versteht nämlich nichts von CC und kennt auch seine Cooldowns nicht so gut, geschweige denn alle Fähigkeiten der Mobs.
Wenn wir uns etwas in unseren Dorschi hineinversetzen können wir uns vorstellen, dass er entweder cool ist wie ein Fisch, weil er nicht weiss was auf ihn zukommt und ihm das auch vollkommen egal ist. Oder er ist krabbelig wie ein Tausendfüssler unter Strom, weil er nicht weiss was auf ihn zukommt und er die Instanz schaffen will.
Beide Ausgangslagen sind an und für sich nicht besonders dazu geeignet stressfrei durch egal welche Instanz des Cataclysm Contents zu rauschen.
Wir haben eine Gruppe die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit:
- relativ junge 85er oder Twinks
- einen nervösen / desinteressierten Tank
- einen Tank der eine unüberlegte Skillung und vllt. nur halbfertiges EQ hat
beinhaltet. Aber auf Grund der bisher in Cata gemachten Erfahrungen sind zwei Merkmale nun auch noch fehlend, die man gut brauchen könnte um das Elend erträglicher zu machen. Diese sind Sozialkompetenz & Geduld. Okay, Sozialkompetenz ist schon lange etwas, was im Wortschatz des Grossteils der Community nicht mehr vorkommt - DF-Anonymität sei Dank.
Geduld ist seit Cata-Release +2 Monate auch wieder aus dem Spiel entfernt worden.
Waren die Dungeons zu Anfang noch eine langwierige Sache, wo man CC benutzte und sich auch mal auf 3-4 Wipes einstellte, befindet sich heute die Wipetoleranz, der Wille CC zu setzen (zugegeben, mir kommt es auch seltenst in den Sinn) und die Geduld um Taktiken zu erläutern und auch anzuhören wieder auf dem altbekannten WotLK Niveau.
Begeben wir uns mal in seine Szenerie, die so abgelaufen sein könnte bevor ich zur Gruppe stiess:

Tatort: Vortexgipfel
Protagonisten:
- Dorschbert der Fast-Blut-DK
- Priesterheiler
- Vergelter
- Hunter
- Oomkin
Boss: Asaad

Folgende Szenen (bzw. Wipes) haben sich (möglicherweise) vor dem Boss zugetragen:
Achtung: Diese Schätzung ist konservativ und muss nicht den Tatsachen entsprechen!
- 1 Wipe bei Ertan, weil die Gruppe nicht geheilt werden konnte
- 2 Wipes bei Trashpacks vor Asaad, weil kein CC gesetzt wurde, der Heiler oom ging oder der Schaden für Blitz-Zerg nicht gereicht hat.

Vor Asaad mit den beschriebenen Protagonisten und den abgelaufenen Szenen ist die Stimmung gedrückt aber nicht mieserabel. Die ohnehin verhaltene Kommunikation wird auf 0-Niveau gehalten, schliesslich ist man gleich durch.
Der DK ist schon etwas gereizt, vielleicht weil ihn die Situation als Tank so befremdet, jedenfalls ist sein Geduldsfaden aktuell der Dünnste aller Beteiligten, und es passiert auch nichts auf sozialer Ebene, was ihn bei Laune halten würde. Er ist ja sowieso nur wegen diesem verkackten Beutel hier.
Pull ist ausgeführt. Nun passiert, was praktisch immer passiert, es avoidet keiner die statische Aufladung, der Heiler muss entzaubern und fällt sehr schnell im Mana.
In Verbindung mit geringem Schaden spawnen auch viel mehr Adds, die - ihr erratet es sicher - noch mehr Heilung und somit Mana fressen.
Im ersten Erdungsfeld finden sich nur 4 Spieler ein. Der Jäger - zwar nicht am Boden festgeklebt, aber in Unkenntnis der Bossfähigkeiten - kam nicht mit und liegt nun Tot am Boden. Da Dorschbert nicht weiss, dass er inzwischen einen BR hat hebt er ihn nicht auf.
Somit versuchen 4 den Boss noch von 60% auf 0 zu Schlagen.
Bei ungefähr 30% nähert sich das Heilermana gefährlich dem Balkenanfang und Cooldowns sind auch keine mehr vorhanden.
Es kommt zum Wipe.

Nun explodiert es irgendwie und alle beschuldigen sich. Der mit dem dünnsten Geduldsfaden (wir erinnern uns, dass dies der DK war) fängt mit Beschuldigungen an. Schliesslich hat er die Aggro ja gehalten und was der Jäger und der Heiler abgeliefert hätten wäre unter aller Sau.
Trotz Schweigen seitens des Jägers und kleinem Protest des Heilers, der auch noch auf die statische Aufladung (und die Fähigket "Jump" der Mitspieler) hinweist, lässt sich der DK nicht beruhigen.
Trotzdem nimmt er einen zweiten Anlauf.

Die Motivation ist nun sehr gedrückt, man hat schon mehr Zeit als üblich in den Vortexgipfeln zugebracht und will endlich raus. Tank und vielleicht auch der Heiler wollen eigentlich nur noch die Tasche haben.
Es kommt, wie es kommen muss und der Jäger stirbt wieder während des Erdungsfeldes. Niemand hielt es während der Beschimpfungsorgie für nötig, ihm zu Erklären, was er falsch gemacht habe.
Der Heiler ist bei 30-40% wieder oom und es kommt zum Wipe.
Ohne ein weiteres Wort leavt der Tank und vielleicht auch noch ein DD. Der Rest will weiterspielen und meldet sich nochmal an - was mir am Ende einen Beutel einbrachte.

So das war's.
Also seid tortz CtA-Belohnung keine Arschlöcher und meldet euch für die Rolle an, die ihr auch ausfüllen könnt! Sonst heisst's bald wirklich Call to Arschloch...
Danke

Montag, 2. Mai 2011

Fenris und WoW a never ending lovestory (not) Teil 3

Wo war ich stehen geblieben?

Achja Patch 3.0...
Es war nicht alleine der Patch sondern meine Gesamtsituation die sich änderte.
15 Leute in meiner Gilde hatten das Bedürfnis regelmässige Raids zu veranstalten.
Wir traten (nach einer Absprache mit dem Guildlead, der sich nicht als "Wing" sehen wollte) geschlossen aus der Gilde aus und gründeten unsere Eigene.
Zusätzlich kammen noch 10 Ingamebekannte nach zwei Tagen bei uns an Bord.
Ich bekam zusammen mit 3 anderen Spielern einen Posten als Offi, eine Owl und ein Jäger wurden Gildenleader.
Nun ging es schnell und ich kann behaupten, dass das meine zeitintensivste Phase in der Welt of Warcraft war.
Folgende Punkte standen auf dem Programm:
- Rekrutierung von ca. Spielern (hauptsächlich mangelte es an Heilern)
- Abschluss von TBC und damit verbunden Raids auf MH und BT
Was nach wenig klingt ist bei einem Team ohne die geringste Erfahrung auf diesem Gebiet unheimlich anstrengend, was sich daran Zeigte, dass wir zwar als Gilde sehr bald MH raiden konnte, aber BT nicht mehr genug Anklang fand.

Aber zurück zu mir.
Ihr könnt euch meine Freude über meinen neuen Lieblingsskill Schockwave gar nicht vorstellen. Endlich konnte ich wirklich Gruppen tanken, wie die Paladine und Bärchen.
Zusätzlich war durch eine Kombination von starken Stats auf den bereits vorgängig erschienen T5-ähnlichen Markenitems der Sonnenwandlerinsel mit dem Nerf auf fast alles und dem Push aller Klassen durch 3.0 Avoid auch für mich nicht mal mehr am Rande ein Thema. Selbst ich hatte nun begriffen, dass man problemlos pure Stamina oder Stamina & Str bzw. Stamina & Agi sockeln konnte, was ich auch tat.
5er Instanzen besuchte ich zu dieser Zeit nur noch Just 4 Fun, den eigentlich bereitete ich mich auf WotLK vor.
In der Gilde war abgesprochen, dass wir alle 2 Wochen nach dem Release mindestens Naxx 10ner gehen wollten.
Ich war aus der Gilde der 2te auf Level 80, 7 Tage nach Release - schliesslich konnte ich wegen der Uni nicht durchziehen - und ging daher recht schnell in HC Instanzen.
Heute werden die ja recht belächelt, aber damals mit rund 27k HP waren sie nicht so einfach und mussten ordentlich gespielt werden. Hierbei habe ich etwas gelernt:
Wenn du in einer Instanz deine CDs nicht benutzt, dann machst du etwas falsch!
Das zog sich so hin, ca. 2 Wochen, ich hatte schon alles was es in diesen Instanzen so gibt und freute mich riesig auf Naxxramas. Deshalb springe ich zu diesem Tag...

Also Naxxramas 10ner war angesagt. Leider waren wir nur 9, besonders die anderen Tanks hinkten etwas hinterher und so holten wir einen Externen rein, der auch gleich Raidlead machen wollte.
Da er über mehr Erfahrung verfügt hat, haben wir ihn eingepackt und ab gings.
Es war eine riesige Enttäuschung. Alle Bosse locker legbar... Kaum Herausforderung und leider auch keine Momente, die uns als Gilde oder mich als Spieler weiter gebracht hätten.

Der Erste 25er war da schon anders. Ich war erstmals alleine Raidlead und bei Thaddius begann das Desaster. Erst hatten wir Spieler dabei die nicht wussten wo Rechts und wo Links war (ohne Scheiss jetzt) und wir wipten unfassbare 2h elendiglich.
Dann kam der Moment nach dem Raid. Ich wurde von 15 Leuten angeschrieben, die mit der Lootzuteilung unzufrieden waren. Na klasse... In der Gilde ist sowas immer extrem störend und hemmt den Progress, als auch die Motivation der Offis. Schon zum nächsten Raid waren wir nur noch 16 aktive Raider.
Das Unheil nahm seinen Lauf und ich entschloss mich, nie wieder Raidlead zu sein. Sowas geht einem echt an die Nieren.

Ich verabschiedete mich von meinem Homeserver und nahm mir erst mal 1 Monat Auszeit...

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Vorerst war's das von meiner never ending lovestory.
Mehr kommt erst später.