Mittwoch, 30. März 2011

Zeig mir wie du tankst und ich sag dir was du bist! (Teil 2)

Nachdem ich im letzten Post den Rusher, die Schildkröte und den Selbstzweifler vorgestellt habe, kommt nun abschliessend noch der Low-Skiller und der, offenbar vom aussterben bedrohte, normale Tank.

4. Der Low-Skiller
Was eigentlich nicht viele Worte braucht ist wohl der Alptraum aller Instanzengruppen.
Er kann nichts, oft scheint er es nicht können zu wollen. Vielleicht ist es aber auch nur der 6-Jährige Cousin von Dorschbert der einfach die bunten Farben betrachten will und zufällig auf den Hotkey für ne Instanzanmeldung gekommen ist. Obwohl, dazu bewegen sie sich oft zu koordiniert. Eigentlich deutet mehr auf Störung der Multitaskingfähigkeiten hin, die verhindert, dass man Pornos gucken kann und nebenbei WoW spielt. Nicht, dass die Low-Skiller das tun oder versuchen würden, es wirkt halt einfach auf den Betrachter so.
Da ich selber mal ein Low-Skiller war, der meinte, dass es möglich sei mit S1-EQ erfolgreich Kara zu tanken und erst mit Lvl 66 entdeckte, dass man nicht als Arms-Krieger in Instanzen tankt und dazu bestimmte AddOns sehr hilfreich sein können, hier mein Appell an die Leserschaft:
Schreibt die Low-Skiller nicht ab! Oftmals brauchen sie durch eigene Erlebnisse oder durch eure elitäre Spielweise und die Tipps die ihr ihnen geben könnt nur einen Anstoss in die richtige Richtung.
Genau weil ich weiss, wie ich mal gespielt habe, gebe ich auch heute noch jedem Low-Skiller mehr oder weniger geduldig Tipps, wie er es denn besser machen könnte.
Doch zurück zum Thema. Der eigentliche Low-Skiller stellt vor allem dann ein Problem dar, wenn es bei Trash etwas von folgendem gibt:
- Man muss unterbrechen oder stunnen
- Die DDs bomben gerne, der Tank baut aber kaum ToE auf
- Der Heiler fällt ebenfalls in die Kategorie Low-Skiller und weder er noch der Tank wissen wie man CDs benutzt
- Ein Bosskampf steht an, in welcher der Boss gewisse One-Shot-Skills hat oder Aggro ein Thema sein könnte
Trifft eines von diesen Kriterien zu, könnt ihr euch auch eine lange Instanz und viele verlorene G Reppkosten einstellen.

5. Die bedrohte Spezies
Ein ordentlicher Tank ist, zumindest wenn man den Rnds glaubt, ungefähr so schwer zu finden wie chemische Waffen damals im Irak. Es liegen also zwei Schlüsse nahe:
- gute Tanks gehen nicht Rnd da sie sich die Pendants zu den vorher aufgeführten 4 Arten der Tanks bei den Heilern und DDs nicht aussetzen wollen. Verständlich aber egoistisch.
- gute Tanks gibt's schlichtweg wenige.
Ich tippe ja eher auf Punkt 1, da ich persönlich viele Tanks kenne, die vielleicht nicht unschlagbar sind, aber für jede heroische Instanz locker ausreichen. Und wenn ich drüber nachdenke machen die auch fast nichts Anderes als in Instanzen zu gehen, was mich zwangsläufig wieder an den Ausgangspunkt zurück bringt.
Folglich bleiben drei Faktoren übrig an denen man den diesen Tankmangel festnageln könnte:
- Für jeden Spieler ist ein guter Tank etwas anderes. Einen gestressten Mage wird nur ein Rusher befriedigen.
- WoW-Spieler neigen stark zur Blindheit für das Farbenspektrum zwischen schwarz und weiss. Und da der Tank halt oftmals der Bezugspunkt der Gruppe ist, ist eine schlechte Instanz gleichbedeutend mit einem schlechten Tank.
- Das Gesetz der selektiven Wahrnehmung blendet gute Instanzruns generell eher aus (was ja schon Barlow erläutert hat), weshalb es rückblickend so erscheint, als wären die Tanks einfach schlecht.
Okay, was macht also nun einen guten Tank aus? Wie bewegt er sich durch die Instanz?
Ich umschreibe es gerne so:
Der gute Tank kommt in die Instanz, begrüsst die Gruppe und weist auf seinen Markierungsstil hin (vorzugsweise hat er sich dafür ein Makro gebastelt). Sollte er die Instanz nicht kennen, etwas mageres EQ haben oder sehen, dass der Heiler nicht so übermässiges EQ hat, weiss er bereits jetzt wie er bei den Trashgruppen vorgehen muss. Nach dem Buffen, wenn er das Healermana als voll genug betrachtet, legt er los, bearbeitet die Gruppe damit die DDs schnellstmöglich maximalen Schaden machen können. Nach einem erfolgreichen Kampf ruht er sich nur so lange aus, wie es das Heilermana verlangt. Hier bitte keine deplazierte Freundlichkeit mit den DDs. Ein DD, der kein Mana mehr hat, hat halt kein Mana mehr, aber Rücksicht auf diese führt oft zu gefährlichem Fehlverhalten (sie achten nicht mehr auf ihr Mana und burnen sich OOM) und einem erheblichen Zeitverlust. Sollte das ein Magier lesen: Es gibt ja auch keine Rüstung, die den Manareg erhöht was?
Beim Boss kann man, sofern er Wipe-Fähigkeiten hat, nochmal darauf aufmerksam machen, zudem sollte der Tank bei einem Boss der Adds ruft darauf aufmerksam machen wie diese zu handhaben sind. Hier genügen wenige Worte, es ist absolut unnötig sich 5 Minuten in jeder scheiss Erklärung zu verlieren. Sorry aber wie ein Felsbohrer mit einem Jäger bekämpfbar ist sollte selbiger noch knapp wissen, ansonten empfiehlt es sich, nochmal einen von 1 auf 85 zu ziehen. Im Bosskampf kommt ein wichtiges Detail dazu: der Tank sieht, weiss und sagt an, wann er CDs zieht. Es ist absolut bescheuert einen Schildwall zu ziehen, dem Heiler nichts zu sagen und ihn weiter voll auf sich heilen zu lassen. Im besten Fall merkt er es selber, im schlechtesten vergeudet er Mana, welches zB für den Groupheal wichtig wäre.
Zum Schluss noch eines, was einen guten Tank wie nichts anderes ausmacht:
Er kennt seine Stärken und Schwächen. D.h. er weiss, welches EQ er hat, er braucht und wie er es sockeln und verzaubern sollte. Und er weiss damit auch, was er dem Heiler zumuten kann, wie sein Aggroaufbau ist und welche Teile er situativ austauschen muss.

So, wenn ihr jetzt alles gelesen habt und von allen 5 Tanks die positiven Aspekte rausfiltert, dann wird auch aus euch noch was ;)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen